Das Hamburgische Olympia-Konzept steht seit dem 25.4.2002 fest
Meldung der Hamburger Pressestelle vom 25.4.2002
http://www.hamburg.de/fhh/aktuelle_meldungen/archiv_2002/april/pe_2002_04_25_pr_01.htm
Hamburgs Olympia-Konzept steht
Ole von Beust: Mit City-Olympics die
Menschen begeistern
Als erste Stadt hat Hamburg heute ein umfassendes und verbindliches
Bewerbungskonzept für Olympia vorgestellt. Die Senatskommission für
Stadtentwicklung, Umweltschutz und Verkehr (SENKO) stimmte auf ihrer Sitzung
dem Konzept zu. Die Hamburger Fachbehörden hatten gemeinsam mit der
Bewerbungsgesellschaft Hamburg für Spiele 2012 GmbH eine detaillierte
Drucksache erarbeitet.
Bürgermeister Ole von Beust lobte das Ergebnis monatelanger harter Arbeit. Mit
hohem Einsatz sei es den Hamburger Behörden zusammen mit der
Bewerbungsgesellschaft Hamburg für Spiele 2012, mit Hamburgs
Sportverbänden, allen voran dem Hamburger Sportbund, sowie mit dem großem
- auch finanziellen - Einsatz der Handelskammer und der Hamburger Wirtschaft
gelungen, Hamburg fit für Olympia zu machen. Von Beust bedankte sich bei den
norddeutschen Ministerpräsidenten und Bürgermeistern für den großen Einsatz
und Elan: "Für eine erfolgreiche Bewerbung brauchen wir die norddeutsche
Unterstützung." Das vorgestellte Konzept nannte er überzeugend und sowohl
national als auch international konkurrenzfähig. Längst habe die Stadt nicht mehr
nur den nationalen Wettbewerb im Blick, so von Beust. "Unsere Bewerbung ist
konsequent auf die so entscheidenden internationalen Forderungen
ausgerichtet." Die Durchführung Olympischer Spiele in der HafenCity nannte von
Beust eine Jahrhundertchance für die Stadt und ihre Bevölkerung, die
hervorragend Stadtentwicklung und Olympische Idee verbinde. "Diese zu
nutzen, gelingt uns nur, wenn wir bei allen Hamburgerinnen und Hamburgern
Begeisterung wecken für diese große und faszinierende Aufgabe. Die Stimmung
in der Stadt, die einhellig positiven Reaktionen auf die bisherigen Entwürfe
bestätigen unsere Arbeit und werden für die Bewertung durch das NOK von
entscheidender Bedeutung sein. Ich bin sicher, daß die Bürgerinnen und Bürger
Olympia in Hamburg nicht nur unterstützen, sondern unsere Bewerbung mit
großer Begeisterung zum Erfolg führen werden."
Eins der zentralen Kriterien für eine erfolgreiche Bewerbung ist ein stimmiges
Sportstätten- und Standortkonzept. Mit dem Konzept der City-Olympics verfolgt
Hamburg das Ziel, nahezu alle Wettkämpfe in einem Umkreis von zehn Kilometern
um das Olympische Dorf stattfinden zu lassen. Die schönsten Hamburger Orte
wie der Hafen, der Rathausmarkt, die Landungsbrücken und die
Parklandschaften an Alster und Elbe werden zur Bühne der Olympischen Spiele.
Sport- und Veranstaltungsstätten, die bereits jetzt höchste internationale
Reputation besitzen wie die Tennisanlage am Rothenbaum, der Derby-Park in
Klein Flottbek und die neuen Arenen im Volkspark, stehen für die Wettkämpfe zur
Verfügung.
Unter Beteiligung der Behörde für Bildung und Sport (BBS) wurden alle
sportfachlichen Standortfragen gelöst. Die BBS und die Behörde für Bau und
Verkehr (BBV) haben alle für die Sportstätten relevanten Aspekte - schnelle
Erreichbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachnutzung - umfassend behandelt. Die
Vergabe von Teildisziplinen ins Umland (Schießen in Garlstorf, Soft- und
Baseball, Vielseitigkeitsreiterei) wurde mit den Fachverbänden abgestimmt.
Norddeutsche Städte werden mit Vorrundenspielen in Ballsportarten
einbezogen. Die gesamte norddeutsche Region gewinnt mit diesem
gemeinsamen Projekt.
Die Fähigkeit, groáe Sportereignisse zu organisieren, stellt Hamburg regelmäßig
unter Beweis. Veranstaltungen wie Hansaplast-Marathon, HEW-Cyclassics,
HafenCity-Inline-Marathon, Alstertriathlon und Beachvolleyball sind Beispiele
eines ausgeprägten Sportgeists in der Hansestadt. Diese Veranstaltungen im
Herzen der Stadt zeigen, wie eng Leistungssport und Breitensport in Hamburg
verknüpft sind.
Damit Hamburgs Olympia-Bewerbung erfolgreich ist, sollen in Zukunft verstärkt
hochkarätige Referenzveranstaltungen gefördert werden.
Genehmigungsverfahren sollen dafür vereinfacht, unternehmerische Kreativität
bei der Organisation belohnt werden.
Sportvisionen für Hamburg
Eine visionäre Sportpolitik ist ein wichtiger Mosaikstein für eine erfolgreiche
Olympiabewerbung. Dazu gehört auch eine wirksame Förderung des
sportlichen Nachwuchses und des Schulsports. Die Einführung der dritten
Schulsportstunde, Stärkung des Olympiastützpunkts, Kooperationen im Bereich
Schule und Verein sowie die Qualifizierung von ehrenamtlichen und
hauptamtlichen Trainern sind für die sportliche Entwicklung der Hansestadt
richtungsweisend. Die große Kooperationsbereitschaft ermöglicht ganz neue
Impulse für den Hamburger Sport.
Rudolf Lange, Senator für Bildung und Sport, ging auf die präsentierten
Sportstätten ein: "Mit dem attraktiven Sportstättenkonzept sind wir international
konkurrenzfähig. Dabei zeigen wir den Hamburgern, welchen konkreten Nutzen
sie von einer Olympiabewerbung haben. Vom Bau neuer Sporteinrichtungen
profitieren alle Bürgerinnen und Bürger. Die Olympiabewerbung ist Bestandteil
einer neuen Sportpolitik in Hamburg. Leistungs- und Breitensport in Schule und
Verein rücken in den Mittelpunkt."
Ein erstes Modell des Olympia-Zentrums und detaillierte Pläne der Sportstätten
und Standorte präsentierte Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter der
Senatskommission. Die zentralen Olympischen Einrichtungen wie das
Olympiastadion, der Olympia-Dome, die Olympia-Schwimmhalle, das olympische
Dorf und das Medienzentrum werden im Zentrum der Stadt zu beiden Seiten der
Norderelbe liegen. Hamburg bindet seine Olympia-Bewerbung damit in eine
umfassende Strategie der nachhaltigen Stadtentwicklung ein: Vor der
eindrucksvollen Kulisse der Elbe und des Hafens werden neue Perspektiven für
ein gesundes Sport- und erholungsorientiertes Wohnen und Arbeiten im
Stromspaltungsgebiet eröffnet.
Spiele am Wasser
Mit der Planung für die HafenCity, dem derzeit größten innerstädtischen
Stadtentwicklungsprojekt Europas, hat Hamburg bereits einen entscheidenden
Schritt zur Wiederentdeckung der Elbe für die Stadtentwicklung vollzogen. An
den Ufern der Norderelbe entsteht im Lauf der nächsten Jahre ein neuer Stadtteil
mit Wohnungen und Büros, aber auch mit attraktiven Freizeit- und
Sportangeboten. Für das olympische Dorf, das olympische Jugendlager und das
Medienzentrum ist der Masterplan damit schon beschlossen. Olympia-Stadion,
Olympia-Schwimmhalle und Olympia-Dome werden unmittelbar gegenüber auf
der anderen Elbseite liegen und in einen neuen Olympia-Park eingebettet werden.
Langfristig soll dieser Landschaftspark zu einem Freiraumangebot für die neue
HafenCity und die benachbarten Stadtteile Veddel und Wilhelmsburg werden.
Mit einem Nachnutzungskonzept, das attraktive touristische Angebote mit
Freizeit- und Sportangeboten für alle Bürgerinnen und Bürger verknüpft, kehrt
der Sport in die Innenstadt zurück. Städtische Nutzungen werden auf die
südliche Elbseite in die Stadtteile Veddel und Wilhelmsburg verlagert - so entsteht
eine gedanklich Brücke über die Elbe, die die Elbinsel Wilhelmsburg stärker in die
Stadt einbindet.
Die City-Olympics in Hamburg werden Spiele kürzester Wege. Vom zentralen
olympischen Bereich werden alle Wettkampf- und Veranstaltungsstätten in der
inneren Stadt gut zu Fuß zu erreichen sein. Das Olympia-Zentrum ist
verkehrsgünstig an die übrigen Spielstätten der Stadt und Region
angeschlossen. So können die Gäste die meisten Sportstätten zu Fuß oder mit
öffentlichen Nahverkehrsmitteln schnell erreichen. Die Lage am Wasser bietet
zudem optimale Bedingungen für eine Olympia-Flotte als weiteres attraktives
Transportmittel über Elbe und Alster. Für die "Olympische Familie" der Sportler,
Betreuer und Funktionäre wird ein Olympiaspezialtransport aus Minibussen und
Pkw eingerichtet, für den eigene Zufahrtswege zu den Wettkampfstätten
freigehalten werden. Das Olympia-Zentrum ist über die Elbbrücken und die bis
dahin fertiggestellte Hafenquerspange erschlossen.
Fr den öffentlichen Verkehr wird neben den Elbbrücken eine neue
S-Bahnstation gebaut. Von den Bahnsteigen aus genießen die Fahrgäste einen
unvergleichlichen Blick weit in die Elbe und den Hafen hinein. Eine
leistungsfähige und attraktive Verbindung in die HafenCity wird das Angebot für
den öffentlichen Nahverkehr ergänzen. Darüber hinaus sind weitere
Brückenverbindungen geplant, die auch langfristig eine optimale Erreichbarkeit
des Olympia-Parks sicherstellen.
Bau- und Verkehrssenator Mario Mettbach nannte die Entscheidung der
Senatskommission einen Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen
2012. "Das hier vorgelegte und beschlossene Konzept entspricht höchsten
Ansprüchen bezüglich der Forderungen an Verkehr, Infrastruktur und
Sportstätten. Es ist uns gelungen, ein Olympiakonzept unter voller
Berücksichtigung von Kriterien der Nachhaltigkeit zu erarbeiten, welches national
und international unter dem Motto der 'City-Olympics' überzeugen wird."
Die gelungene und erfolgreiche Abstimmung zwischen Behörden und
Bewerbungsgesellschaft lobte Dr. Horst Meyer, Geschäftsführer der "Hamburg
für Spiele 2012 GmbH: "Die gemeinsame Planung unserer Experten-Teams in den
Behörden, den Sportverbänden und der Handelskammer hat innerhalb von knapp
fünf Monaten Hamburgs überzeugendes Konzept für die Bewerbung um die
XXX. Olympischen Sommerspiele möglich gemacht - eine wahrhaft olympiareife
Leistung."
Der Senat wird Hamburgs Olympia-Konzept am 30. April verabschieden und der
Bürgerschaft zur Beratung zuleiten. Die Bürgerschaft wird sich am 8. Mai mit der
Bewerbung befassen. Offizieller Bewerbungsschluss beim Nationalen
Olympischen Komitee (NOK) ist der 15. Mai.
Kommentar der “Bahnhofslinsen”-Redaktion : bedauerlich, daß statt der zahlreichen Harburger Schützenvereine Garlstorf als Austragungsort der Schießwettkämpfe favorisiert worden ist.Der Standort “Bahnhofslinse” für Olympia ist somit wohl auch erledigt.Harburg-das Schlußlicht von Hamburg....
Nunmehr hat sich die Hoffnung auf eine Nomienierung der Freien und Hansestadt Hamburg als Austragungsort zerschlagen.
Aktuelle Informationen zu den olympischen Spielen :
www.olympic.org (englisch)
http://www.nok.de/spiele.php (deutsch)